Armenien
Հայաստանի Հանրապետություն
Hayastani Hanrapetut‘yun
Republik Armenien

Verwaltungseinheiten
- Aragazotn (Արագածոտնի մարզ), Hauptstadt Aschtarak (Աշտարակ)
- Ararat (Արարատի մարզ), Hauptstadt Artaschat (Արտաշատ)
- Armawir (Արմավիրի մարզ), Hauptstadt Armawir (Արմավիր)
- Gegharkunik (Գեղարքունիքի մարզ), Hauptstadt Gawar (Գավառ)
- Kotajk (Կոտայքի մարզ), Hauptstadt Hrasdan (Հրազդան)
- Lori (Լոռու մարզ), Hauptstadt Wanadsor (Վանաձոր)
- Schirak (Շիրակի մարզ), Hauptstadt Gjumri (Գյումրի)
- Sjunik (Սյունիքի մարզ), Hauptstadt Kapan (Կապան)
- Tawusch (Թավուշի մարզ), Hauptstadt Idschewan (Իջևան)
- Wajoz Dsor (Վայոց Ձորի մարզ), Hauptstadt Jeghegnadsor (Եղեգնաձոր)
- Eriwan (Երևան)(seit Referendum im Jahr 2005: Status einer Stadtgemeinde)
Geografische Lage und Struktur
Armenien liegt am Übergang zwischen Kleinasien und (dem aus europäischer Sicht so benannten) Transkaukasien, zwischen 38° 51und 41° 16' nördlicher geografische Breite sowie 43° 29' und 46° 37' östlicher geografische Länge. Der heutige Kleinstaat umfasst ein Gebiet von 29.800 km² im Nordosten des Armenischen Hochlands und am Südrand des Kleinen Kaukasus.
Die Landesfläche Armeniens ist etwa so groß wie die des Bundeslandes Brandenburg. Es grenzt im Norden an Georgien, im Osten an Aserbaidschan, im Südosten an den Iran, im Süden an die aserbeidschanische Exklave Nachitschewan und von Südwesten bis Westen an die Türkei. Die heutige Bevölkerungszahl beträgt etwa 3 Millionen.
Armenien ist ein sehr ausgeprägtes Gebirgsland – denn 90% der Landesfläche liegen mehr als 1.000 m über dem Meeresspiegel, die mittlere Höhe beträgt sogar 1.800 m. Von Norden her erstrecken sich die über 3.000 m hohen Ausläufer des Kleinen Kaukasus. Die höchste Erhebung ist der erloschene Vulkan Aragaz (4.090 m) (unweit des biblischen Ararat), der tiefste Punkt liegt rund 380 m hoch am Ufer des Aras an der Grenze zur Türkei. Das Gebiet liegt in einem Faltengebirge – es entstand und verändert sich nach wie vor durch den Zusammenstoß der Eurasischen Platte mit der Arabischen Platte – und ist dementsprechend stark erdbebengefährdet (siehe auch Störungslinie). Das Gestein ist oft vulkanischen Ursprungs. Unter den nachgewiesenen Bodenschätzen sind verschiedene Kupferoxide am wichtigsten, die als Nebenprodukt Molybdän, Eisen und Gold enthalten, außerdem Uran, verschiedene Halbmetalle, Schmucksteine und Gesteinsarten wie Tuff, Basalt, Marmor u. a. Hinzu kommen Mineralwasserquellen, deren Wasser für Heilzwecke und im Alltagsgebrauch Verwendung findet.
Der größte See Armeniens ist der östlich von Eriwan ca. 1.900 m hoch gelegene Sewansee mit einer Fläche von derzeit ca. 940 km². Durch Wasserentnahme ist seine Fläche stark zurückgegangen (1984: 1.262 km²). Die längsten Flüsse Armeniens sind Aras, Worotan, Kasach, Hrasdan und Debed.
Klima
Das Territorium der Republik Armenien liegt zwar in den Subtropen; durch die beträchtlichen Höhenunterschiede – der Aragaz (4.090 m) und der tiefste Punkt am Aras (rund 380 m) liegen z. B. nur rund 80 km voneinander entfernt – und die kleinteilige Landschaft ergeben sich jedoch unterschiedliche lokale Klimata. Einerseits wirken die nahen Meere ausgleichend, andererseits begünstigen die Hochgebirge der Umgebung extreme Schwankungen. Die hohen Gipfel des Kaukasus wirken starken Kälteeinbrüchen von Norden her entgegen. In den Tälern und Niederungen ist das Klima kontinental, wobei die Mittagstemperaturen im Sommer meistens über 30 °C liegen, in den Bergen insgesamt etwas kühler und an der Grenze zum Iran subtropisch und sehr trocken.
Pflanzen- und Tierarten
Das Gebiet der Republik Armenien ist artenreich; es gibt eine Vielzahl endemischer Arten. In der Arasniederung finden sich Salzpflanzen. Bis zu einer Höhe von 1400 Metern sind Artemisia weit verbreitet. Im gebirgigen Gelände wachsen viele dornige Sträucher und andere stachelige Pflanzen, wie etwa Disteln. Im Hochgebirge treten vermehrt xerophile Pflanzen auf. Um 1900 waren rund 25 Prozent der Fläche von Bäumen oder Sträuchern bedeckt, 1964 rund 15 Prozent, 2005 nur noch 8–10 Prozent.
In Sangesur im Süden des Landes liegt die Baumgrenze bei 2400 Metern. In noch höheren Lagen ähnelt die Pflanzenwelt derjenigen der Alpen.
Der lateinische Name der Aprikose, (Prunus armeniaca), lautet übersetzt „armenische Pflaume“. Die Aprikose gehört zu den Symbolen Armeniens, daher auch die Farbe des untersten Streifens der Flagge Armeniens.
Es gibt viele Reptilien, darunter die Armenische Felseidechse und Giftschlangen wie etwa Vipern; unter den Spinnentieren auch Skorpione. In feuchten Niederungen leben Wildschweine, Schakale, Rehe, Nerze, Möwen und Adler; in den Steppen im Gebirge vor allem Nagetiere; in den Wäldern auch Syrische Braunbären, Wildkatzen und Wölfe. Im Naturschutzgebiet Chosrow leben noch Luchse und einige Kaukasische Leoparden.
Die Wirbellosen sind in Armenien nur schlecht untersucht. So sind z. B. von den sehr artenreichen Webspinnen bisher nur ca. 150 Arten nachgewiesen worden.
Kultur:
Religionen
Die dominierende Konfession im Land ist das orientalisch-orthodoxe Christentum, das in Armenien die Armenische Apostolische Kirche repräsentiert; ihr gehören etwa 94% der Bevölkerung an. Sie spielt eine zentrale Rolle für die armenische Identität. Das Christentum ist tief verwurzelt, die Armenier sind sehr stolz darauf, dass Armenien im Jahre 301 als erstes Land der Welt das Christentum zur Staatsreligion erhob.
Es gibt eine katholische Minderheit, die Anhänger der Armenisch-Katholischen Kirche sind. Seit dem 18. Jahrhundert leben auch einige Tausend Molokanen (eine Abspaltung von der russisch-orthodoxen Kirche) in eigenen Dörfern, nachdem sie ihr angestammtes Siedlungsgebiet an der Wolga verlassen mussten. Zu den bedeutenden Minderheiten gehören ferner die Zeugen Jehovas (0,5%). Die meisten Kurden Armeniens sind Jesiden.
Bedeutung der Familie
Die Familie steht im Zentrum des Lebens. Die Familienbande sind bei Armeniern im Vergleich zu Westeuropa extrem stark. Die Familien sind trotz der zur Zeit der Sowjetunion verordneten Emanzipation patriarchalisch strukturiert. Kindererziehung gilt als Frauensache. Eine Ausnahmestellung hat dabei die Familienälteste (üblicherweise die Frau oder Witwe des Familienoberhauptes) inne: Sie wird hoch geachtet und übt auf diskrete Art und Weise oft größeren Einfluss aus als das nominelle Familienoberhaupt. Überhaupt werden traditionell die Alten sehr geachtet (z.B. wird ein junger Anwalt einem alten Straßenfeger üblicherweise sehr respektvoll begegnen). Nachkommen ordnen sich auch als Erwachsene sehr stark ihren Eltern unter.
Museen
Eriwan beherbergt die zentralen Museen des Landes. Am bekanntesten ist wohl die nationale Kunstgalerie mit mehr als 16.000 Werken. Die Bestände der Sammlung gehen bis ins Mittelalter zurück. Die Hauptstadt kann neben einer Vielzahl weiterer Museen ein Museum für moderne Kunst und ein dem wohl berühmtesten armenischen Maler Martiros Saryan gewidmetes Museum vorweisen. In den letzten Jahren sind in Eriwan zudem zahlreiche private Galerien entstanden. Erwähnt werden muss auch das Matenadaran, in dem über 17.000 Manuskripte aufbewahrt werden, die zum Teil aus dem frühen Mittelalter stammen und sehr wertvoll sind.
Musik
Das Nationalinstrument Armeniens ist das Duduk, ein Doppelrohrblattinstrument aus Aprikosenholz mit unverwechselbarem Klang. Es spielt eine zentrale Rolle in der armenischen Volksmusik und ist außerhalb Armeniens insbesondere durch das Werk Dschiwan Gasparjans bekannt geworden. Neben der traditionellen armenischen Musik gibt es in Eriwan auch international erfolgreiche klassische Orchester. Hervorzuheben sind hier insbesondere das armenische philharmonische Orchester und das nationale Kammerorchester Armeniens. Der wohl bekannteste Komponist des Landes ist Aram Chatschaturjan. Begründer der modernen klassischen Musik Armeniens ist der Mönch Komitas Vardapet. Für weitere Komponisten, siehe die Liste armenischer Komponisten.
Im Mai 2006 nahm Armenien zum ersten Mal am Eurovision Song Contest in Athen teil. Mit dem Titel Without Your Love trat der landesweit bekannte Sänger André an. Nachdem er das Halbfinale überstanden hatte, konnte er im Finale einen überraschenden 8. Platz erreichen. Damit ist Armenien auch für das nächste Finale in Finnland gesetzt, wo man wieder erfolgreich einen 8. Platz erreichen konnte mit dem populären Sänger Hayko und dem Song Anytime you need. Eine sehr erfolgreiche Jazzformation ist die Armenian Navy Band um Arto Tunçboyaçiyan, die ihre Musik als Avantgarde Folk Music bezeichnet. Alle Mitglieder der Band System of a Down kommen ursprünglich aus Armenien.
Film
Seit 2004 hat sich im Sommer in Eriwan das Internationale Filmfestival „Goldene Aprikose“ etabliert, dessen Präsident der armenischstämmige Kanadier Atom Egoyan ist. Es vergibt Preise sowohl an Spielfilme als auch an Dokumentarfilme und kann teilweise prominente Teilnehmer aufweisen. Weltweit renommierte Filmregisseure sind – neben Egoyan – die Armenier Sergej Paradjanov, Henri Verneuil und der experimentelle Dokumentarfilmer Artavazd Pelechian. Auch auf dem Gebiet des Zeichentrickfilms hat Armenien eine lange Tradition, die sich in der Sowjetzeit entwickelt hat.
Auch außerhalb Armeniens bekannte Schauspieler sind Armen Dschigarchanjan und Mher „Frunsik“ Mkrtschjan. Simon Abkarian stammt nicht aus dem heutigen Armenien, sondern aus der armenischen Diaspora im Libanon. Dort existiert seit dem Völkermord eine große armenische Gemeinde, die aus Nachkommen derjenigen Flüchtlinge besteht, die die Todesmärsche aus Westarmenien in die nordsyrischen Wüsten überlebten.
Sport
Schach ist ein in Armenien weit verbreiteter Sport, u. a. war der ehemalige Schachweltmeister Tigran Petrosjan Armenier. Auch Garri Kasparow ist armenischer Abstammung. 2006 gewann Armenien die Schacholympiade in Turin (mit Lewon Aronjan, Smbat Lputjan, Karen Asrjan, Wladimir Hakobjan (international bekannter als Wladimir Akopjan), Gabriel Sarkissjan und Artasches Minassjan). Auch Fußball ist in Armenien eine populäre Sportart (siehe hierzu Fußball in Armenien), wobei sich die armenische Nationalmannschaft bislang nie für eine Fußballwelt- oder Europameisterschaftsendrunde qualifizieren konnte. Populär ist auch der Boxsport; der armenische Boxer Arthur Abraham, der inzwischen neben der armenischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit hat, hält den IBF-Titel im Mittelgewicht. Hierzu kommt auch Susianna Kentikian die WBA Weltmeisterin in Fliegengewicht, die ebenfalls Armenierin ist.
Armenische Literatur
Die armenische Literatur zählt mit der aus der armenischen Bibelübersetzung rührenden armenischen Schrift und der dort fixierten armenischen Sprache zu den ältesten lebenden Nationalliteraturen der Welt.
Hayastani Hanrapetut‘yun
Republik Armenien

- Aragazotn (Արագածոտնի մարզ), Hauptstadt Aschtarak (Աշտարակ)
- Ararat (Արարատի մարզ), Hauptstadt Artaschat (Արտաշատ)
- Armawir (Արմավիրի մարզ), Hauptstadt Armawir (Արմավիր)
- Gegharkunik (Գեղարքունիքի մարզ), Hauptstadt Gawar (Գավառ)
- Kotajk (Կոտայքի մարզ), Hauptstadt Hrasdan (Հրազդան)
- Lori (Լոռու մարզ), Hauptstadt Wanadsor (Վանաձոր)
- Schirak (Շիրակի մարզ), Hauptstadt Gjumri (Գյումրի)
- Sjunik (Սյունիքի մարզ), Hauptstadt Kapan (Կապան)
- Tawusch (Թավուշի մարզ), Hauptstadt Idschewan (Իջևան)
- Wajoz Dsor (Վայոց Ձորի մարզ), Hauptstadt Jeghegnadsor (Եղեգնաձոր)
- Eriwan (Երևան)(seit Referendum im Jahr 2005: Status einer Stadtgemeinde)
Geografische Lage und Struktur
Armenien liegt am Übergang zwischen Kleinasien und (dem aus europäischer Sicht so benannten) Transkaukasien, zwischen 38° 51und 41° 16' nördlicher geografische Breite sowie 43° 29' und 46° 37' östlicher geografische Länge. Der heutige Kleinstaat umfasst ein Gebiet von 29.800 km² im Nordosten des Armenischen Hochlands und am Südrand des Kleinen Kaukasus.
Die Landesfläche Armeniens ist etwa so groß wie die des Bundeslandes Brandenburg. Es grenzt im Norden an Georgien, im Osten an Aserbaidschan, im Südosten an den Iran, im Süden an die aserbeidschanische Exklave Nachitschewan und von Südwesten bis Westen an die Türkei. Die heutige Bevölkerungszahl beträgt etwa 3 Millionen.
Armenien ist ein sehr ausgeprägtes Gebirgsland – denn 90% der Landesfläche liegen mehr als 1.000 m über dem Meeresspiegel, die mittlere Höhe beträgt sogar 1.800 m. Von Norden her erstrecken sich die über 3.000 m hohen Ausläufer des Kleinen Kaukasus. Die höchste Erhebung ist der erloschene Vulkan Aragaz (4.090 m) (unweit des biblischen Ararat), der tiefste Punkt liegt rund 380 m hoch am Ufer des Aras an der Grenze zur Türkei. Das Gebiet liegt in einem Faltengebirge – es entstand und verändert sich nach wie vor durch den Zusammenstoß der Eurasischen Platte mit der Arabischen Platte – und ist dementsprechend stark erdbebengefährdet (siehe auch Störungslinie). Das Gestein ist oft vulkanischen Ursprungs. Unter den nachgewiesenen Bodenschätzen sind verschiedene Kupferoxide am wichtigsten, die als Nebenprodukt Molybdän, Eisen und Gold enthalten, außerdem Uran, verschiedene Halbmetalle, Schmucksteine und Gesteinsarten wie Tuff, Basalt, Marmor u. a. Hinzu kommen Mineralwasserquellen, deren Wasser für Heilzwecke und im Alltagsgebrauch Verwendung findet.
Der größte See Armeniens ist der östlich von Eriwan ca. 1.900 m hoch gelegene Sewansee mit einer Fläche von derzeit ca. 940 km². Durch Wasserentnahme ist seine Fläche stark zurückgegangen (1984: 1.262 km²). Die längsten Flüsse Armeniens sind Aras, Worotan, Kasach, Hrasdan und Debed.
Klima
Das Territorium der Republik Armenien liegt zwar in den Subtropen; durch die beträchtlichen Höhenunterschiede – der Aragaz (4.090 m) und der tiefste Punkt am Aras (rund 380 m) liegen z. B. nur rund 80 km voneinander entfernt – und die kleinteilige Landschaft ergeben sich jedoch unterschiedliche lokale Klimata. Einerseits wirken die nahen Meere ausgleichend, andererseits begünstigen die Hochgebirge der Umgebung extreme Schwankungen. Die hohen Gipfel des Kaukasus wirken starken Kälteeinbrüchen von Norden her entgegen. In den Tälern und Niederungen ist das Klima kontinental, wobei die Mittagstemperaturen im Sommer meistens über 30 °C liegen, in den Bergen insgesamt etwas kühler und an der Grenze zum Iran subtropisch und sehr trocken.
Pflanzen- und Tierarten
Das Gebiet der Republik Armenien ist artenreich; es gibt eine Vielzahl endemischer Arten. In der Arasniederung finden sich Salzpflanzen. Bis zu einer Höhe von 1400 Metern sind Artemisia weit verbreitet. Im gebirgigen Gelände wachsen viele dornige Sträucher und andere stachelige Pflanzen, wie etwa Disteln. Im Hochgebirge treten vermehrt xerophile Pflanzen auf. Um 1900 waren rund 25 Prozent der Fläche von Bäumen oder Sträuchern bedeckt, 1964 rund 15 Prozent, 2005 nur noch 8–10 Prozent.
In Sangesur im Süden des Landes liegt die Baumgrenze bei 2400 Metern. In noch höheren Lagen ähnelt die Pflanzenwelt derjenigen der Alpen.
Der lateinische Name der Aprikose, (Prunus armeniaca), lautet übersetzt „armenische Pflaume“. Die Aprikose gehört zu den Symbolen Armeniens, daher auch die Farbe des untersten Streifens der Flagge Armeniens.
Es gibt viele Reptilien, darunter die Armenische Felseidechse und Giftschlangen wie etwa Vipern; unter den Spinnentieren auch Skorpione. In feuchten Niederungen leben Wildschweine, Schakale, Rehe, Nerze, Möwen und Adler; in den Steppen im Gebirge vor allem Nagetiere; in den Wäldern auch Syrische Braunbären, Wildkatzen und Wölfe. Im Naturschutzgebiet Chosrow leben noch Luchse und einige Kaukasische Leoparden.
Die Wirbellosen sind in Armenien nur schlecht untersucht. So sind z. B. von den sehr artenreichen Webspinnen bisher nur ca. 150 Arten nachgewiesen worden.
Kultur:
Religionen
Die dominierende Konfession im Land ist das orientalisch-orthodoxe Christentum, das in Armenien die Armenische Apostolische Kirche repräsentiert; ihr gehören etwa 94% der Bevölkerung an. Sie spielt eine zentrale Rolle für die armenische Identität. Das Christentum ist tief verwurzelt, die Armenier sind sehr stolz darauf, dass Armenien im Jahre 301 als erstes Land der Welt das Christentum zur Staatsreligion erhob.
Es gibt eine katholische Minderheit, die Anhänger der Armenisch-Katholischen Kirche sind. Seit dem 18. Jahrhundert leben auch einige Tausend Molokanen (eine Abspaltung von der russisch-orthodoxen Kirche) in eigenen Dörfern, nachdem sie ihr angestammtes Siedlungsgebiet an der Wolga verlassen mussten. Zu den bedeutenden Minderheiten gehören ferner die Zeugen Jehovas (0,5%). Die meisten Kurden Armeniens sind Jesiden.
Bedeutung der Familie
Die Familie steht im Zentrum des Lebens. Die Familienbande sind bei Armeniern im Vergleich zu Westeuropa extrem stark. Die Familien sind trotz der zur Zeit der Sowjetunion verordneten Emanzipation patriarchalisch strukturiert. Kindererziehung gilt als Frauensache. Eine Ausnahmestellung hat dabei die Familienälteste (üblicherweise die Frau oder Witwe des Familienoberhauptes) inne: Sie wird hoch geachtet und übt auf diskrete Art und Weise oft größeren Einfluss aus als das nominelle Familienoberhaupt. Überhaupt werden traditionell die Alten sehr geachtet (z.B. wird ein junger Anwalt einem alten Straßenfeger üblicherweise sehr respektvoll begegnen). Nachkommen ordnen sich auch als Erwachsene sehr stark ihren Eltern unter.
Museen
Eriwan beherbergt die zentralen Museen des Landes. Am bekanntesten ist wohl die nationale Kunstgalerie mit mehr als 16.000 Werken. Die Bestände der Sammlung gehen bis ins Mittelalter zurück. Die Hauptstadt kann neben einer Vielzahl weiterer Museen ein Museum für moderne Kunst und ein dem wohl berühmtesten armenischen Maler Martiros Saryan gewidmetes Museum vorweisen. In den letzten Jahren sind in Eriwan zudem zahlreiche private Galerien entstanden. Erwähnt werden muss auch das Matenadaran, in dem über 17.000 Manuskripte aufbewahrt werden, die zum Teil aus dem frühen Mittelalter stammen und sehr wertvoll sind.
Musik
Das Nationalinstrument Armeniens ist das Duduk, ein Doppelrohrblattinstrument aus Aprikosenholz mit unverwechselbarem Klang. Es spielt eine zentrale Rolle in der armenischen Volksmusik und ist außerhalb Armeniens insbesondere durch das Werk Dschiwan Gasparjans bekannt geworden. Neben der traditionellen armenischen Musik gibt es in Eriwan auch international erfolgreiche klassische Orchester. Hervorzuheben sind hier insbesondere das armenische philharmonische Orchester und das nationale Kammerorchester Armeniens. Der wohl bekannteste Komponist des Landes ist Aram Chatschaturjan. Begründer der modernen klassischen Musik Armeniens ist der Mönch Komitas Vardapet. Für weitere Komponisten, siehe die Liste armenischer Komponisten.
Im Mai 2006 nahm Armenien zum ersten Mal am Eurovision Song Contest in Athen teil. Mit dem Titel Without Your Love trat der landesweit bekannte Sänger André an. Nachdem er das Halbfinale überstanden hatte, konnte er im Finale einen überraschenden 8. Platz erreichen. Damit ist Armenien auch für das nächste Finale in Finnland gesetzt, wo man wieder erfolgreich einen 8. Platz erreichen konnte mit dem populären Sänger Hayko und dem Song Anytime you need. Eine sehr erfolgreiche Jazzformation ist die Armenian Navy Band um Arto Tunçboyaçiyan, die ihre Musik als Avantgarde Folk Music bezeichnet. Alle Mitglieder der Band System of a Down kommen ursprünglich aus Armenien.
Film
Seit 2004 hat sich im Sommer in Eriwan das Internationale Filmfestival „Goldene Aprikose“ etabliert, dessen Präsident der armenischstämmige Kanadier Atom Egoyan ist. Es vergibt Preise sowohl an Spielfilme als auch an Dokumentarfilme und kann teilweise prominente Teilnehmer aufweisen. Weltweit renommierte Filmregisseure sind – neben Egoyan – die Armenier Sergej Paradjanov, Henri Verneuil und der experimentelle Dokumentarfilmer Artavazd Pelechian. Auch auf dem Gebiet des Zeichentrickfilms hat Armenien eine lange Tradition, die sich in der Sowjetzeit entwickelt hat.
Auch außerhalb Armeniens bekannte Schauspieler sind Armen Dschigarchanjan und Mher „Frunsik“ Mkrtschjan. Simon Abkarian stammt nicht aus dem heutigen Armenien, sondern aus der armenischen Diaspora im Libanon. Dort existiert seit dem Völkermord eine große armenische Gemeinde, die aus Nachkommen derjenigen Flüchtlinge besteht, die die Todesmärsche aus Westarmenien in die nordsyrischen Wüsten überlebten.
Sport
Schach ist ein in Armenien weit verbreiteter Sport, u. a. war der ehemalige Schachweltmeister Tigran Petrosjan Armenier. Auch Garri Kasparow ist armenischer Abstammung. 2006 gewann Armenien die Schacholympiade in Turin (mit Lewon Aronjan, Smbat Lputjan, Karen Asrjan, Wladimir Hakobjan (international bekannter als Wladimir Akopjan), Gabriel Sarkissjan und Artasches Minassjan). Auch Fußball ist in Armenien eine populäre Sportart (siehe hierzu Fußball in Armenien), wobei sich die armenische Nationalmannschaft bislang nie für eine Fußballwelt- oder Europameisterschaftsendrunde qualifizieren konnte. Populär ist auch der Boxsport; der armenische Boxer Arthur Abraham, der inzwischen neben der armenischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit hat, hält den IBF-Titel im Mittelgewicht. Hierzu kommt auch Susianna Kentikian die WBA Weltmeisterin in Fliegengewicht, die ebenfalls Armenierin ist.
Armenische Literatur
Die armenische Literatur zählt mit der aus der armenischen Bibelübersetzung rührenden armenischen Schrift und der dort fixierten armenischen Sprache zu den ältesten lebenden Nationalliteraturen der Welt.